Technikvielfallt und Variantenreichtum

In ihr frisch renoviertes und neu eingerichtetes Dojo lud die Schule für Kampfkunst Wuppertal e.V. mit seinen beiden Lehrern Beate Simon (4. Dan) und Kai Marcus Jacobi (5. Dan) zum Techniklehrgang der Jiu-Jitsu Union nach Wuppertal.

 

 

Thematisch ging in diesem Lehrgang um Technikvielfallt und Variantenreichtum im Prüfungsprogram und den Weg dorthin.

 

In einer theoretischen Einleitung arbeiteten die Referenten hinaus, dass eine Prüfungstechnik in der Regel aus drei Aktionen besteht: einer Aktion, in der der Angriff durch Ausweichen, Blocken bzw. Grifflösen oder Griffsprengen neutralisiert wird, einer Aktion, die einen Gegenangriff beinhaltet und einer Aktion, die den Angriff beendet, was durch eine Atemi-Technik, einen Festhalter oder einen Transportgriff geschehen kann.

Für sich betrachtet können diese Aktionen, so die Referenten, grundsätzlich miteinander kombiniert werden; der größte Fehler sei es, bestimmte Aktionen nur mit einem bestimmten Angriff in Verbindung zu bringen. Welche Aktion sich gerade anbietet hänge dabei, so die Referenten, im Wesentlichen von der Stellung bzw. der Position ab, die der Verteidiger zum Angreifer hat.

 

Die Referenten zeigten auf, dass  es im Jiu-Jitsu Positionen gibt, die relativ häufig vorkommen. So liegt zum Beispiel nach einem Kipphandhebel, einem Schulter- oder Hüftwurf oder einer großen Außensichel der Angreifer immer quer vor dem Verteidiger, der mit seiner linken Hand die rechte des Angreifers hält.

 

Im Folgenden wurden von den Referenten zum einen verschieden Wege dargestellt, eine bestimmte Positionen aufzulösen, zum anderen Wege, die in die Position hereinführen. Daraus entstand ein Technikgeflecht aus fast unzählbaren Kombinationsmöglichkeiten rund um eine zentrale Position.

Mit zunehmender Lehrgangsdauer wurden die Teilnehmer dazu ermutigt, eigene Wege und Kombinationsmöglichkeiten zu den vorgegebenen Positionen zu finden. 

Der Lehrgang wurde abgerundet durch eine Flexibilitätsübung in der ein Transportgriff vorgegeben wurde; die Teilnehmer mussten dann einen Angriff und eine entsprechende Abwehr finden, die dann mit dem Transportgriff abgeschlossen werden konnte.

 

Auch diese anspruchsvolle Übung wurde von den Teilnehmern gemeistert und so konnten alle mit dem Gefühl nach Hause fahren, etwas gelernt und den eigenen Jiu-Jitsu Horizont ein wenig erweitert zu haben.

Text: Kai Marcus Jacobi