Jahresabschlusslehrgang 2022

Jahresabschlusslehrgang 2022

 

 

Allzu häufig kommt das ja nicht vor, aber dem Vorsitzenden der JJUNW, Benedikt Meinhard, fehlten sichtlich die Worte als er den Jahresabschlusslehrgang der JJUNW in Bochum eröffnete und ihm gegenüber fast 120 teilnehmende Budoka standen. Eigentlich keine Überraschung, denn der Jahresabschusslehrgang der JJU ist immer etwas ganz besonderes und stets gut besucht. Hier wird zum einen oftmals ein Blick über den Tellerrand geworfen und zum anderen werden auch system- und verbandsfremde Lehrer eingeladen. So wurden auch die diesjährigen Referenten und Themen von „Lillo“ Di Maggio, dem Lehrwart der JJUNW, mit Bedacht ausgesucht. Auf der Matte standen Rene Röse (8. Dan Jiu-Jitsu), Florian Dau (7. Dan Ju-Jutsu) sowie „Männi“ Mouhlen (2. Dan Jiu-Jitsu).

Florian Dau hatte die weiteste Anfahrt; er kam extra für diesen Lehrgang aus Hamburg. Florian ist über die Grenzen seiner Heimatstadt hinaus als ausgemachter SV-Spezialist bekannt. Seine Einheit begann mit einem knackigen Aufwärmtraining, das Florian von seiner Meisterschülerin durchführen ließ. Thematisch widmete er sich einer der Königsdisziplinen in der SV; es ging um die Abwehr eines geraden Fauststoßes in das Gesicht. Florian wählte einen einfachen Dreierkontakt als Eingangsbewegung und zeigte davon ausgehend unterschiedliche Möglichkeiten einer Weiterführung auf. Seine Techniken lebten von der kompromisslosen und blitzschnellen Ausführung.

Bei „Männi“ Mouhlen ging es um die Grundlagen des Boxens. Die Schlagmechanik und die entsprechend richtige Beinarbeit beim Distanzwechsel standen hier im Mittelpunkt. Didaktisch sehr gut aufgebaut zeigte Männi verschiedene Schlag-, Ausweich- und Zurückweichkombinationen, so dass im Laufe der Einheit tatsächlich ein Gefühl für das richtige Zusammenspiel von Armen und Beinen entwickelt werden konnte. Das lag vor allem auch an Männis steten und nicht nachlassenden Korrekturen. Er war immer erst zufrieden, wenn alles passte. Ein Meister zum Anfassen, der insgesamt durch seine sympathische und charmige Art überzeugte.

 

 

Rene Röses Thema war die Messerabwehr. Auch er hatte sich für diesen Lehrgang etwas ganz Besonderes ausgedacht. Im ersten Teil seiner Einheit behandelte er Messerangriffe, die nicht unbedingt zum Standard gehören. In seiner gewohnt souveränen Art zeigte Rene mit seinem Partner Michel Andre (6. Dan JJ) hochwirksame und für jedermann leicht nachvollziehbare Jiu-Jitsu Techniken. Im zweiten Teil der Einheit zeigte Michel eine kurze Messerkata und ließ diese von den Teilnehmern einüben. Die ruhige Kata war ein toller und würdevoller Abschluss für diesen Lehrgang. Renes Messereinheit verband damit auf großmeisterlich gelungene Weise modernes und klassisches sowie inneres und äußeres Jiu-Jitsu.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass dieser Lehrgang die gesamte Vielfalt und Bandbreite unseres Jiu-Jitsus – von realitätsnaher und harter SV bis hin zur Kata – eindrucksvoll repräsentierte. Es war für jeden Geschmack und jede Neigung etwas dabei, jeder konnte sich wohlfühlen und jeder konnte etwas mitnehmen. Jiu-Jitsu ist bunt, so wie die Menschen es sind; so soll es sein und so sollte es auch bleiben.

 

Gekocht hat die Jiu-Union auch. Nach dem Lehrgang ging es ins Kolping-Haus, wo dann noch fast einhundert abgekämpfte und hungrige Münder zufrieden gestellt wurden. Nach langer Zeit mal wieder in einer so einer großen Runde zusammensitzen zu können war das eigentliche Highlight des Tages. Alte und neuere Gesichter einmal wieder außerhalb der Matte zu einem entspannten Austausch zu treffen, machte allen merklich Freude.

 

 

Wir freuen uns auf das nächste Jahr!

 

*Text: Kai Marcus Jacobi

 


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