Der Jahresabschusslehrgang der JJU ist immer etwas ganz Besonderes und war auch dieses Jahr mit rund 70 Teilnehmern sehr gut besucht. Wie immer in Holzwickede konnte der Lehrgang unter allerbesten Rahmenbedingungen stattfinden. An dieser Stelle schon einmal ein ganz herzliches „Dankeschön“ an den Judo Club Holzwickede e.V. und seine helfenden Hände! Um den Budohorizont zu erweitern, wird traditionell im Rahmen dieses Lehrgangs ein Blick über den Tellerrand geworfen und zu diesem Zweck system- und verbandsfremde Lehrer eingeladen. So auch dieses Mal; gewonnen werden konnten Kai Marcus Jacobi (6. Dan Jiu-Jitsu), Amine Simoh (5. Dan Taekwondo) sowie Björn Schmiedeberg (BJJ Blackbelt sowie 1. Dan Jiu-Jitsu). Bei einer Stunde Trainingszeit pro Referent reicht es natürlich nur für einen kleinen Einblick in die jeweilige Disziplin; dennoch gelang es allen Referenten Inhalte und Schwerpunkte überzeugend zu präsentieren und den Teilnehmern nahezubringen. Der Lehrgang zeigte sehr eindrucksvoll, wie bunt und facettenreich der Budosport ist. Es ist faszinierend, dass es auch nach jahrelangem Training immer wieder Neues zu entdecken und auf jeden Fall etwas zu Lernen gibt.

Bei Amines bewegungsintensiver Einheit ging es um die Fußarbeit im Taekwondo. Es galt für die teilnehmenden Jiu Jitsuka, sich von den gewohnten Bewegungsmustern zu lösen und in die Welt der Schläge und Tritte einzutauchen. Im Mittelpunkt standen die richtige Tritttechnik sowie die richtige Beinarbeit beim Distanzwechsel. Was anfangs ungewohnt war und etwas schwer fiel, gelang den Teilnehmenden zunehmend besser. Durch die Bank wurde ein Gefühl für Trittkombinationen, die richtige Distanz und die entsprechende Beinarbeit erlangt. Das lag in erster Linie an der didaktisch sehr gut aufgebauten Einheit. Amine überzeugte nicht nur durch sein Können, sondern insbesondere auch durch sein gewinnendes und offenes Wesen sowie seine humorvolle Art.

„Vom Stand in den Boden im BJJ“ war Björns Thema. Hier konnten die Teilnehmenden vom Praktiker lernen, denn als ehemaliger MMA-Kämpfer verfügt Björn über jede Menge Praxiserfahrung und ließ diese auch in seine Einheit einfließen. Was im BJJ unter dem Begriff „Takedowns“ läuft, unterscheidet sich in Teilbereichen von den klassischen Judowürfen, was natürlich auch einem anderen Regelwerk geschuldet ist. Mit seiner unkomplizierten und lockeren Art gelang es auch Björn, die Teilnehmenden ein wenig aus ihrer Komfortzone auf unbekannteres Terrain zu locken. Die Teilnehmenden erhielten über das eigentliche Thema hinaus auch noch einige Tipps für den Bodenkampf.

Auch ein klassisches Jiu Jitsu/SV Thema darf auf einem solchen Lehrgang nicht fehlen. Kai widmete seine Einheit dem Prinzip „Wer den Kopf kontrolliert, der kontrolliert auch den Körper“. Aufgezeigt wurden verschieden Möglichkeiten der Kopfkontrolle und ihre Anwendung in unterschiedlichen SV-Szenarien. Deutlich wurde dabei, dass die Kontrolle des Kopfes kombiniert mit einem schematischen Vorgehen ein mehr als geeignetes Mittel ist, eine SV-Situation zu lösen. Wie immer bei seinen Einheiten ging Kai auch auf das Prüfungsprogramm ein und zeigte entsprechende Varianten.